Geschichte und Ästhetik des Computerspiels
S wöchtl. Mi. 11-13 Städtisches KH 0212, Wehn, Karin
Beginn: 18.10.06
Nachdem das wissenschaftliche Interesse an Computerspielen lange Zeit
vor allem auf medienpädagogische Aspekte (z. B. Gewaltdebatte) begrenzt
war, ist eine explodierende Forschung unter Namen wie "Ludology"
und "Game Studies" Indiz dafür, dass Computerspiele auch
in der Medienwissenschaft gesellschaftsfähig werden. Anhand von "Meilensteinen"
in der Computerspieleentwicklung, aber auch Entwicklungen jenseits des
Mainstreams berücksichtigend, zeichnet das Seminar die Genese und
Binnendifferenzierung der Kunstform sowie ihre Beziehungen zu anderen
Medien nach, die sich stets abhängig von den jeweils geltenden technischen
Möglichkeiten (Prozessor, Grafikkarten, Bildschirmgröße
und –auflösung, Arbeitsspeicher sowie Speichermedien) vollzog.
Im einzelnen geht es dabei u.a. um den Wandel von textueller zu graphischer
Repräsentation; von 2D bis zum 3D-Echtzeitrendering, von abstrakt
nach realistisch; von einer statischen Kameraperspektive hin zu einer,
durch den Spieler frei wählbaren, Vergrößerung und zunehmende
Komplexität der Spielewelten sowie Intertextualität und Kanonisierung.
Zur Sprache kommen auch spezifische Probleme der Geschichtsschreibung
zum Thema "Computerspiele" wie z. B. die Archivierungsproblematik.
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